Prostatakrebs-Früherkennung

Die Früherkennungsuntersuchung umfasst die Tastuntersuchung der Prostata (digital rektale Untersuchung), die Blutabnahme zur PSA-Bestimmung und eine Ultraschalluntersuchung der Niere sowie des Unterbauches zur Beurteilung der Prostatagröße und der Blasen-Entleerungsfähigkeit.

Tastuntersuchung

Bei der schmerzfreien digitalen rektalen Untersuchung (DRU) untersucht der Arzt die Prostata vom Mastdarm aus mit einem Finger (siehe Abb.) und beurteilt so Größe, Form, Oberflächenbe-schaffenheit, Regelmäßigkeit und Festigkeit (Konsistenz) der Drüse. Die DRU kann auch helfen, Erkrankungen wie eine Prostatitisoder Veränderungen des End-darms (wie Mastdarmkrebs) zu entdecken.

PSA-Test

PSA ist ein Eiweiß, das von allen Prostatazellen gebildet wird. Krebszellen geben aber deutlich mehr PSA an das Blut ab, weshalb es zur Früherkennung verwendet wird. Die Bestimmung des PSA erfolgt durch eine einfache Blutabnahme aus der Armvene. In Laborberichten findet sich PSA oft unter der Kategorie Tumormarker, was eigentlich falsch ist, weil PSA nicht für das Vorliegen eines Prostatakrebses spezifisch ist. Vielmehr kann es bei jedem Mann gemessen werden und nur die Höhe des Wertes oder seine Veränderungen über die Zeit ergeben einen Verdacht auf Prostatakrebs.


    Krebshilfe-Empfehlung zur Prostatakrebs-Früherkennung

    Wichtige Information

    Lassen Sie sich von Ihrem Arzt über die Vor- und Nachteile der Prostatakrebs-Früherkennung aufklären, insbesondere über die Aussagekraft von positiven und negativen Testergebnissen sowie über gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen

    Österreichs Urologen und die Krebshilfe empfehlen:

    1. Männer ab 45 sollten regelmäßig eine Prostatakrebs-Vorsorge-Untersuchung durchführen lassen.
    2. Männer mit erhöhtem Risiko sollten spätestens ab 40 beginnenMänner, deren Brüder und/oder Väter an einem Prostatakarzinom erkrankt sind/waren, weisen ein doppeltes Risiko auf, im Laufe ihres Lebens an Prostatakrebs zu erkranken. Diese Männer sollten mit der Prostata-Vorsorgeuntersuchung bereits ab dem 40. Geburtstag beginnen.
    3. Das Intervall der Nachfolgeuntersuchung sollte sich am aktuellen PSA-Wert, am Alter des Patienten und an allfälligen Risikofaktoren orientieren, sofern keine Indikation zur Biopsie gegeben ist.
      Für die Altersgruppe 45+:
      PSA < 1 ng/ml: Intervall alle 4 Jahre
      PSA 1–2 ng/ml: Intervall alle 2 Jahre
      PSA > 2 ng/ml: Intervall jedes Jahr
    4. Nur Männer über 70 Jahre sollten mit Ihrem Arzt ausführlich besprechen, ob und in welchem Intervall ein PSA-Test sinnvoll bzw. notwendig ist.

    Studie "PSA-Screening"

    Analyse

    Zu Beginn des Jahres 2020 veröffentlichte das Deutsche Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) einen Vorbericht zur Nutzenbewertung des Prostatakarzinomscreenings mittels PSA-Test. Die Kernaussage dazu lautet: „Das Prostatakarzinomscreening mittels PSA-Test schadet deutlich mehr Männern durch Überdiagnosen als es Männern nutzt. Daher wird zusammenfassend festgestellt, dass der Nutzen des Prostatakarzinomscreenings mittels PSA-Test den Schaden nicht aufwiegt“. Über diesen Vorbericht wurde auch in den heimischen Medien berichtet.

    Die Österreichische Gesellschaft für Urologie widerspricht dieser negativen Nutzenbewertung ausdrücklich und tritt weiterhin gemeinsam mit der Österreicshischen Krebshilfe für eine regelmäßige Prostatakrebs-Früherkennung auf Basis des PSA-Wertes ein.

    Lesen Sie hier die Stellungnahme der ÖGU.

    Broschüre "Krebsvorsorge für Männer"

    Lesen Sie darüber mehr in der gleichnamigen Broschüre

    Hier downloaden

    Loose Tie

    Wir erinnern Sie gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Urologie an die Prostata-Vorsorge.

    Erfahren Sie mehr

    Broschüre "Diagnoseverfahren"

    Lesen Sie ausführliche Informationen über die gängigen Diagnoseverfahren bei Krebs.

    Hier downloaden